Es ist soweit, um 5 Uhr früh werden wir an unserer Unterkunft abgeholt. Dann fahren wir noch etwas durch Cusco und lesen noch ein paar Teilnehmer auf, bevor es zwei Stunden mit dem Kleinbus zur ersten Zwischenstation geht. Dort werden wir erstmal mit einem Frühstück verwöhnt und auf den bevorstehenden Aufstieg vorbereitet. Dann fahren wir nochmal 1:30 Stunde bis zum Startpunkt der Wanderung auf 4500 m üNN. Noch einmal erfolgt eine Belehrung, auf unseren Körper zu hören. Es werden Cocablätter zum Kauen verteilt und wir bekommen ein intensiv riechendes Öl auf die Hände. Daran sollen wir immer mal wieder riechen. Das alles soll wohl gegen die Höhenkrankheit helfen. Die Cocablätter habe ich schnell wieder ausgespukt. Wenn ich trockene Blätter hätte essen sollen, wäre ich bestimmt ein Pferd geworden, und müsste faule Touristen den Berg hoch schleppen. Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass wir auch bis zuletzt überlegt hatten, ob wir uns ein Muli nehmen sollen. Die Erfahrung vom Colca Canyon steckte uns noch in den Knochen, wobei sich unsere Verdauung gottseidank wieder normalisiert hatte. Letztendlich haben wir uns dagegen entschieden und sind gewandert. Mein Hinterteil war eh noch etwas lädiert vom letzten Ritt. Auf dem Gipfel angekommen waren wir echt froh, dass wir die Tour gelaufen sind. Es ist echt ein wahnsinnig tolles Gefühl, auf einem Gipfel auf 5200 m üNN zu stehen, und die Wanderung aus eigener Kraft geschafft zu haben.
Der Rundumblick, der sich auf dem Gipfel des Vinicunca bietet, ist einfach fantastisch und unbeschreiblich, das muss man selbst erlebt und gesehen haben. Irgendwann hieß es dann aber wieder Abschied nehmen und zurück zum Auto wandern. Auf der Fahrt zurück nach Cusco waren wir dann noch mit dabei, wie "Touristen" mit der Höhe zu kämpfen hatten. Touristen in Anführungszeichen, weil es Peruaner aus Cusco waren, die ja eigentlich an die Höhe gewöhnt sein sollten. Wir waren jedenfalls froh, keinerlei Beschwerden gehabt zu haben.
Nach dem Erlebnis und der Wanderung, die wir problemlos bewältigt hatten, waren wir auch wieder zuversichtlicher wegen des Inka Trails.